Fünf neue Mercedes Benz Actros 1853 für Lettl

Manch ein Fahrer konnte es gar nicht erwarten, eine Probefahrt mit den neuen LKW bei Lettl zu machen. Andere wiederum zeigten sich im Vorfeld nicht so begeistert. Der Grund dafür ist klar. Neben vielen anderen Assistenzsystemen kommt der neue Actros ganz ohne Rückspiegel aus.

Diese Aufgabe nehmen nämlich Kameras am Dach und Monitore an den A-Säulen ein. Das ist für manchen erfahrenen Fahrer eine Herausforderung. Doch schon nach kurzer Zeit hat man sich an das neue Blickfeld gewöhnt. Bei der Kurvenfahrt schwenkt die Kamera mit und beim Rangieren bietet der Monitor einen speziellen Weitwinkel an. Dazu kommen virtuelle Distanzlinien, die die Entfernung zum Hintermann anzeigen. Nach den ersten Testfahrten ist es auch klar: Das Blickfeld für die Fahrer ist mit den Monitoren eindeutig größer geworden.

Das System bietet aber auch noch weitere Vorteile. Natürlich sind die Kameras vor Schnee und Eis geschützt. Eingebaute Heizungen sorgen immer für klare Sicht. Dazu ist das Blickfeld nach vorne und auf die Seite besser geworden, denn das frühere Gehäuse für die Außenspiegel hatte doch manchmal das Sichtfeld eingeschränkt. Daneben kommt ein kleiner, aber doch messbarer Unterschied. Die kleinen Kameras bieten längst nicht den Luftwiderstand wie die Spiegel. Der Spritverbrauch soll um bis zu 1,5% zurückgehen.

Was alle Fahrer auch ganz ohne Umgewöhnung begrüßen, ist allerdings die Funktion der Kameras während der Pausen. Per Knopfdruck liefern die Kameras mit ihrer hohen Lichtausbeute auch in der Nacht ein gutes Bild der Umgebung, das man jetzt selbst bei geschlossenen Vorhängen anschauen kann. Der nächtliche Straßenverkehr macht da erst recht keine Probleme, wenn auch manche LED Scheinwerfer beim Überholen im Monitor flackern können.

Mercedes Benz setzt ja schon seit einigen Jahren auf Assistenzsysteme und das neue “Multimedia-Cockpit”. Die Systeme unterstützen den Fahrer in vielen Situationen, so hatten wir bereits über das Fußgänger-Warnsystem vor allem beim Abbiegen berichtet. Das Handy des Fahrers wird jetzt kabellos in der Ladeschale geladen. Das Navi verfügt über eine Internetanbindung für brandaktuelle Informationen, und die Feststellbremse funktioniert ebenfalls elektronisch.

Im neuen Actros stehen gleich zwei Monitore im Cockpit zur Verfügung. Das Hauptdisplay zeigt mit 10 Zoll alle wichtigen Daten der früheren Instrumente an und das sogenannte Sekundärdisplay lässt sich als Touchscreen bedienen. Mit den Monitoren für die Spiegel kommt man sich am Anfang fast noch wie in einem Science Fiction Film vor. Aber das gibt sich nach ein paar Hundert Kilometern schnell.